Die Frage, auf welchem Fleckchen Erde man geboren wurde, ist längst zum Bestimmungsfaktor individueller Lebenschancen geworden. In manchen Weltregionen brechen heute immer mehr Menschen auf, um ihre Lebensverhältnisse zu verbessern. Dies ist auch Ausdruck globaler sozialer Ungleichheiten und deren Politisierung, also der transnationalen sozialen Frage. Diese besteht nicht nur in dem Gegensatz zwischen Kapital und Arbeit. Vielmehr spielt dabei auch der Nord-Süd Konflikt eine Rolle. Die nationalstaatliche Ordnung, welche Migration als transnationale soziale Frage reguliert, ist dabei nicht nur eine Lösung, sondern auch ein Problem. Denn Nationalstaaten als Rechtsstaaten können Menschenrechte umsetzen. Aber sie bilden andererseits ein Hindernis für deren Realisierung. Es bedarf einer neuen, fairen Migrationspolitik, um transnationale Migration in eine für alle Beteiligten gewinnbringende Mobilität zulenken.
Referent: Prof. Thomas Faist
Professur für Transnationale Beziehungen, Entwicklungs- und Migrationssoziologie, Universität Bielefeld
Info: a.kusnezow@ibz-bielefeld.de
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