Am 19.2.2022 ist der rassistische und rechtsextreme Terroranschlag in Hanau genau zwei Jahre her. Ein Bündnis von zivilgesellschaftlichen Gruppen aus Bielefeld ruft deshalb zu einer
Demonstration in Gedenken an die Ermordeten und Betroffenen des Anschlags auf. Die Demo beginnt am Samstag, 19.02.2022, um 16 Uhr am Hauptbahnhof. Außerdem können Interessierte
sich bei einem Rundgang durch die Stadt an sieben zentralen Orten mithilfe von Plakaten über die Hintergründe und Folgen der Tat informieren.

Ayşe Arslan, die im Bündnis aktiv ist, sagt anlässlich des zweijährigen Gedenktags: „Der Anschlag von Hanau hat mich diese Jahre ständig begleitet. Es ist eine Erinnerung, dass ich in diesem Land nicht sicher bin und es nicht sein werde. Hanau war eben kein Einzelfall und hätte genauso hier in Bielefeld passieren können. Rechtsextreme Chatgruppen in der Polizei und rassistische Hetze in Parlamenten zeigen es ja: Rassismus ist ein strukturelles Problem.“ Sie kritisiert außerdem: „Die Behörden und die Polizei haben im Vorfeld, am Tatabend und in den Ermittlungen immer wieder versagt. Der Täter war der Polizei ja schon vorher als Verschwörungstheoretiker und Rassist bekannt. Am Tatabend wurden Notrufe nicht beantwortet. Und dass die Notausgänge am Tatort verschlossen waren, wurde erst Teil der Ermittlung, als Betroffenen selbst Strafanzeige stellten. “Bei der Demo will das Bündnis auf diese Zusammenhänge aufmerksam machen. Im Rahmen des individuell begehbaren Rundgangs erhalten Menschen Infos über das Leben der Ermordeten, über rassistischen Strukturen, die die Tat möglich gemacht haben und über Initiativen, die sich für die Betroffenen rechter Gewalt einsetzen. Das Bündnis ruft alle Menschen in Bielefeld dazu auf, sich mit Bannern an Balkonen und Fenstern am Gedenken zu beteiligen. Ayşe Arslan sagt dazu: „Wir müssen alle gemeinsam dafür aktiv werden, dass solche Taten nie wieder möglich sind und ich mich hier endlich sicher fühle.“

Rise up for Justice Bielefeld  (riseup.bielefeld@protonmail.com)