Am 13. Juni 2022 hat im IBZ Bielefeld die Veranstaltung „Rechts und links von Jerusalem. Geschichte und Gegenwart zweier Nationalbewegungen – und was haben wir damit zu tun?“ stattgefunden. Der Referent Rainer Zimmer-Winkel hielt zunächst einen Vortrag über das komplexe Beziehungsgeflecht Deutschland – Israel – Palästina und die Perspektiven für eine Zwei-Staaten-Regelung. Anschließend fand eine offene Diskussion im Plenum statt.

Rainer Zimmer-Winkel hat katholische Theologie und Politikwissenschaft in Trier studiert und ist bereits seit Mitte der 1980er Jahre engagiert im Bereich Deutschland-Israel-Palästina sowie im interreligiösen Gespräch der monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Er verbrachte beruflich mehrere Jahre in Jerusalem und ist heutzutage Verleger und Publizist des Verlags AphorismA in Berlin.

Herr Zimmer-Winkel begann seinen Vortrag mit der Definition verschiedener Begrifflichkeiten. Anschließend gab er einen historischen Abriss über die Geschichte der Region rechts und links von Jerusalem und beleuchtete als dritten Punkt die Frage, was „wir“ damit zu tun haben. Dabei ließ er viele offene Fragen im Raum stehen, wie etwa: „Wer ist überhaupt ‚wir‘? Ist alles Schwarz-Weiß oder gibt es eine ganze Menge grau? Ist es Recht gegen Unrecht oder Recht gegen Recht? Über welches Israel sprechen wir genau? Was ist Deutsch? Kann man sich mit einer gewissen Geschichte von bestimmten kollektiven Identitäten verabschieden?“

Im Rahmen der anschließenden Diskussion wurden einige dieser Fragen wieder aufgegriffen und debattiert. Dabei wurde immer wieder die Komplexität der Thematik hervorgehoben und die eigene Position bezüglich der Thematik reflektiert. Der Vortrag und der gemeinsame Austausch wurden sowohl vom Referenten als auch von den anwesenden Gästen als wichtig und bereichernd empfunden. Nachdem im Jahr 2021 aufgrund der Corona-Pandemie ein Vortrag Rainer Zimmer-Winkels über Zoom stattgefunden hat, wurde der diesjährige Austausch in Präsenz als sehr angenehm wahrgenommen, so dass eine erneute Einladung des Referenten in das IBZ Bielefeld gut vorstellbar ist.

Verfasst von Alma de Veer