Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie es dazu kommen konnte, dass sie einander zwar hören, jedoch nicht verstehen was die andere Person wirklich damit sagen wollte? Oder hatten Sie nach einem Gespräch in der Behörde das Gefühl, Sie wurden grundsätzlich falsch verstanden?

Dann könnte es damit zusammenhängen, dass Sie auf Ihre eigenen Erfahrungen, Ihr Wissen und Ihre kulturellen Orientierungssysteme zurückgreifen, um sich das Verhalten ihres Gesprächspartners zu erklären. Ihr gegenüber tut dies im Übrigen auch. Dabei ist es natürlich, dass sie einander nicht komplett verstehen, sodass es auch mal zu Missverständnissen oder kritischen Interaktionssituationen kommen kann.

Solche Missverständnisse in Gesprächssituationen werden von der interkulturellen Forschung auch als Critical Incident bezeichnet. Aus dem Englischen übersetzt treten diese kritischen Interaktionssituationen typischerweise bei Personen unterschiedlicher Herkunft auf. Dabei empfindet eine der beiden Personen die Situation in der Regel als „rätselhaft, konfliktär oder ambivalent“ (Fiedler u.a. 1971, S.97). Der Critical Incident äußert sich in einem Gespräch beispielhaft dann durch Verwunderung, Wut, Irritation, Lachen oder Unverständnis.
Beispielhaft unterscheiden sich je nach Kultur die Schulischen Erwartungen von Lehrern, Eltern und Kindern, dafür muss man nicht einmal so weit reisen, es reicht dabei schon aus, dass Bundesland zu wechseln und schon steht man einer anderen sozialen und institutionellen Praxis gegenüber.

Das Deutsche Studentenwerk hat hierfür beispielhaft einen Bericht mit 30 Fallkonstellationen aus der Praxis verfasst, das Dokument ist frei zugänglich und erlaubt es Ihnen, sich tiefergehend mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Die PDF als Download erhalten Sie unter: https://www.studentenwerke.de/sites/default/files/dsw-fallbeispiele-digital-druckboegen_0.pdf

Text von Gökay Toktas- Praktikant IBZ