Theater zum Thema „Flucht“ im IBZ Friedenshaus e.V.
Am Freitag, den 19. Juli 2019 fand im IBZ Friedenshaus e.V. die Aufführung des Theaterstücks „Jasmin“ statt. Das Einpersonenstück des syrischen Schauspielers und Theaterregisseurs Fadi Al-Sabbagh thematisiert das Schicksal der syrischen Geflüchteten in Deutschland.
Al-Sabbagh weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, seine Heimat, seine Kultur, sein gewohntes Leben zu verlassen und irgendwo anders neu anzufangen. 2014 floh er selbst mit seiner Frau und seinen zwei Kindern aus Syrien und musste dort Angehörige, Freunde, sein gewohntes Umfeld, die syrische Kultur und Lebensart zurücklassen. Nun lebt er mit seiner Familie in Stuttgart.
In seinem ersten eigenen Theaterstück verbildlicht er persönliche Erlebnisse und beschreibt damit zugleich das Dilemma vieler Neuankömmlinge in Deutschland. Es ist wie „eine Wiedergeburt, eine schwere Geburt. Man muss sich im neuen System zurechtfinden und gleichzeitig die Erinnerungen verarbeiten.“
Den Titel „Jasmin“ hat Al-Sabbagh gewählt, weil es in seiner Heimat viele Jasminsträucher gibt. Ihr Duft bleibt im Gedächtnis und ist eine Erinnerung an daheim. Mit seinem Theaterstück verdeutlicht der syrische Schauspieler, dass Erinnerung Zeit braucht, damit man mit ihr leben kann. „Man kann nicht auf einen Knopf drücken und dann ist alles gut,“ erklärt Al-Sabbagh.
Ein Bühnenwerk über traumatische Ereignisse und Vergangenheitsbewältigung, aber auch über die Schwierigkeit des Ankommens und Heimischwerdens.