Seit letzter Woche steht es fest: Die Grünen haben Annalena Baerbock zu ihrer Kanzlerkandidatin gewählt und somit für viel Gesprächsstoff in den Medien gesorgt. Mangelnde Regierungserfahrung, ihr Alter und ihr Geschlecht sind die Faktoren die am häufigsten sowohl als positive, als auch negative Kritikpunkte aus der öffentlichen Debatte herauszuhören sind.

Dabei könnte man sich die Frage stellen, ob die deutsche Gesellschaft nach 15 Jahren nicht langsam mal daran gewöhnt sein müsste, dass das Land bereits von einer Frau regiert wird? Aber die Betonung liegt auf junge Frau, das ist tatsächlich eine Neuerung in der deutschen Politikgeschichte. Für viele Befürworter dieser Entscheidung der Grünen, ist genau das der Vorteil und trägt neben anderen Faktoren zur realistische Chance bei, dass bei der Bundestagswahl für Annalena Baerbock gestimmt wird. Laut Ferda Ataman im DLF Kultur Interview, befinden wir uns gerade in einer „Zeit des Umbruchs“ und das sei ein gutes Zeitfenster um mutig zu seine und solche Neuerungen durchzusetzen.

Leicht hat es Annalena Barbock in diesen Tagen nicht, wenn man an ihren jüngsten Auftritt des gestrigen Abends bei Anne Will denkt, bei der sie sich den harten und provozierenden Fragen („Sind Sie grüne Kanzlerkandidatin geworden weil Sie eine Frau sind?“) der TV-Moderatorin der ARD stellen muss, die sie jedoch keineswegs aus der Ruhe hat bringen lassen.

Inhaltlich geht es Baerbock in erster Linie um den Klimaschutz in den sie ihre ganze Energie stecken möchte und bei diesem Thema konkret wird: Für die Bereiche Verkehrspolitik, Lebensmittelproduktion, Industrie und Wohnen will sie das 1,5 Grad-Ziel erreichen. „Für all diese Bereiche braucht es klare Regeln – man kann auch Verbote dazu sagen“, so die Kanzlerkandidatin. Die Zielgruppe die die Grünen hierbei ansprechen sind allerdings auch ihre Kritiker*innen die der Partei vorwerfen bei der Klimadebatte noch zu angepasst und zu zurückhaltend zu sein.

Es bleibt abzuwarten was die kommenden Monate des Wahlkampfes noch bringen und inwieweit die die skeptischen Wähler*innen durch Annalena Baerbocks Selbstdarstellung und ihrem Machtwille noch überzeugen kann. Jedoch einiges ist bereits freilich klar: „Women Empowerment” in der Politik hat leider noch einen langen Weg vor sich.

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