Am Samstag den 29.09.2018 fand im IBZ eine eritreische Hochzeit mit ca. 70 Gästen im Rahmen einer öffentlichen Kulturveranstaltung statt.

Dies war eine einmalige Gelegenheit die traditionelle eritreische Hochzeitskultur mitzuerleben.

In Eritrea feiert bei einer Hochzeit das ganze Dorf mit, so dass das schüchterne Zaungast-Gefühl der einheimischen Besucher eher aus der distanzierten deutschen Kultur stammt. Herzlich und offen wurden von den geladenen Gästen, die aus ganz Deutschland und z.T. aus den Niederlanden und sogar den USA angereist waren, die Fragen der Besucher beantwortet. Wie z.B., dass in Eritrea sehr jung geheiratet wird und von daher das Hochzeitspaar mit Anfang Zwanzig, bereits recht spät heiratet.

Beeindruckend waren die weißen langen und bunt verzierten Gewänder der Frauen. Ganz besonders stach ihre Haartracht hervor. Am Vorderkopf waren kleine Zöpfchen horizontal direkt an geflochten. Am Hinterkopf wurden die Haare offen getragen. Verziert wurde der Kopf noch zusätzlich mit Goldketten, die das Gesicht umrandeten und über den Scheitel verliefen und am Hinterkopf unter einem hauchzarten weißen Tuch dem interessierten Blick entschwanden. Eine Auffälligkeit des eritreischen Goldschmucks sind die flach zulaufenden, filigran gestalteten kegelförmigen Amulette, die die Ketten, Ringe, Ohrringe und Armbänder verzieren.

Der Einzug des Brautpaares wurde musikalisch mit dem Zupfinstrument Krar und Trommeln begleitet. Die Trommler führten dabei noch einen hüpfenden Tanz aus. Das Brautpaar nahm dann im festlich geschmückten Saal an einem Tisch auf der Bühne Platz und sah den im Kreis tanzenden Hochzeitsgästen zu.

Später eröffnete ein Priester das reichhaltige Buffet, in dem er heilige Texte sang und anschließend die Speisen und auch die Gäste mit Weihwasser segnete.

Die Gäste erfreuten sich an Injera, dem gesäuerten Fladenbrot aus Teffmehl, unterschiedlichen teils scharfen Fleischgerichten in Soße mit Reis und Salat, die traditionell mit den Händen gegessen wurden.

Dann wurde bis spät in die Nacht gefeiert, getanzt und genauso viel Bier wie bei einer westfälischen Hochzeit getrunken.